Vortrag beim SCLH – Seemacht und Sicherheit

3. Februar 2014 Off By admin

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Eine historische Betrachtung von Klaus Störtebeker bis zur Deutschen Marine im Einsatz . Der ehemalige langjährige Vorstand des SCLH Hans Nagel erläuterte mit Bildern den maritimen Vortrag . Deutschland hat in seiner Marinegeschichte nur wenige Versuche unternommen als Seemacht aufzutreten . Das bekannste Vorhaben war der Aufbau der Hochseeflotte unter Kaiser Wilhelm II . Wir alle kennen die antiken Seefahrtsgeschichten der Phönitzer , Griechen , Römer bis zu den Venizianern zur Genüge. Diese Länder beherrschten über Jahrhunderte abwechselnd das Mittelmeer . Um das Jahr 1.000 waren die Wikinger im nordeuropäischem Raum vorherrschend. Ihre Raubzüge machten die Nord- und Ostsee unsicher . Zur Zeit der Hanse finden wir die Anfänge der Seeräuberzeit . Das kapern von Hanseschiffen wurde langsam eine bedrohliche Plage . Mit Hilfe des Deutschen Ritterordens in Ostpreußen mit seiner mächtigen Flotte in Marienburg wurden die Seeräuber aus der Ostsee weitgehnd vernichtet . Dem erfolgreichten Seeräuber , Klaus Störtebeker gelang die Flucht in den Nordseeraum . In Ostfriesland fand er weitere Helfer . Einer seiner Stützpunkte war die Insel Helgoland . Von hier aus beherrschte er die Mündungsgebiete der Weser und Elbe . Hamburg machte mobil und sandte eine Flotte zur Bekämpfung aus . Durch Verrat konnten sie Störtebeker fangen und 1401 in Hamburg enthaupten.

 

Nach den napoleonischen Kriegen entstand 1815 der Deutsche Bund als Nachfolger des untergegangenen alten Reiches . Während der Revolutionsjahren 1848 kam es zum Krieg mit Dänemark . Als Konsequenz begann der Aufbau einer gesamtdeutschen Flotte . In der Paulskirche zu Frankfurt beschloss die 1. Nationalversammlung die Größe der Marine . Die anfängliche Begeisterung der Revolutionsjahre und das Scheitern der Nationalversammlung führte zur Auflösung der 1. Deutschen Marine . Die Flagge schwarz rot gold das Symbol für ein demokratisch geeintes Deutsches Reich wurde eingezogen . Nach dem Sieg des Deutsch-Französischen Krieges von 1871 wurde das Kaiserreich ausgerufen . Die Kaiserliche Marine wurde gegründet mit der Flagge schwarz weis rot und dem Kaiseradler . Deutschland war ein Agrarland und die Industrialisierung begann sehr zaghaft . Im Dreikaiserjahr 1888 kam ein junger 29 jähriger Monarch an die Macht . Als Lieblingsenkel seiner Großmutter der Königin Viktoria von England erlebte er die Weltpolitik , die Flotte mit ihren großen Schiffen und die Seemacht Englands auf allen Meeren . Unter dem seefahrts und flottenbegeisterten Kaiser Wilhelm II gewann die Marine an Bedeutung . Der 1895 fertig gestellte Kaiser Wilhelm Kanal erlaubte eine schnelle Verlegung derSeestreitkräfte zwischen der Nordsee und Ostsee . Der Reichstag beschloss 1898 ein Flottengesetzt das zum Aufbau einer Hochseeflotte führte . Inzwischen hatte das Reich in weitentfernten Landstrichen Schutzgebiete in Afrika und in der Südsee erworben . Deutschland stand 1913 auf dem Gipfel des Erfolges . Nach England die 2. größte maritime Kriegsflotte und auch die 2, größte Welthandelsflotte .Die Wirtschaft und Wissenschaft blühten auf allen Gebieten . Eine verfehlte Bündnispolitik der Reichregierung engte aber Deutschland immer mehr ein .England begann ab 1906 heimlich mit dem =Bau von Superschlachtschiffen . Dieser neue Schiffstyp der in aller Stille begonnen wurde lies die Linienschiffe bisheriger Bauart mit einem =Schlag veralten . Ein Rüstungswettlauf bei allen Marinen begann . In der Literatur wird von verschiedenen Seiten immer die Flottenpolitik von =Deutschland als Kriegsverursacher zitiert . In Wahrheit war es der Machtanspruch von England keinen Konkurrenten auf dem Meer zu haben . Im nahen Osten kamen wir mit dem deutschen Bau der Bagdadbahn in den Einflußbereich von England . England erklärte Deutschland 1914 den Krieg . Deutschland war eingekesselt zu Lande im zwei Frontenkrieg sowie an den Nordseeausgängen . Die erforderliche Zufuhren an Rohstoffen und Lebensmittel bleiben aus . Bedingt durch das negative Kräfteverhältnis zur See 2 zu 1 wurde die Hochseeflotte nicht =eingesetzt und verblieb in ihren Häfen . Durch mangelnde Versorgung , Untätigkeit der Hochseeflotte und schlechter Menschenführung kam =es 1918 zu Befehlsverweigerungen . Die Arbeiterschaft schloß sich den Matrosen zur Revolution an was das Ende des Deutschen Kaiserreiches bedeutete . Die teure Hochseeflotte versenkte sich mit wehender Kaiserflagge selbst in der Bucht von Scapa Flow .

England und Amerika sind als große Seemächte bestätigt . Deutschland hatte die alleinige Kriegsschuld mußte Reichgebiete abtreten und auch die =große Handelsflotte . Nach der Machtergreifung 1933 begann die Weiterführung der Wieder- aufrüstung . Admiral Dönitz setzte im Kampf mit den Allierten auf die U Bootflotte in der Schlacht im Atlantik . 1945 war Deutschland wegen des totalen Krieges eine Trümmerlandschaft . Unter der historischen Flagge von schwarz rot gold begann 1956 der Aufbau einer neuen Marine . Mit dem Tag der Wiedervereinigung 1990 war die Ostsee ein Meer des Friedens geworden . Für die neue Marine gab es jetzt internationale Aufgaben zu erfüllen an der Seite der Bündnispartnern . Deutschland ist inzwischen eine der größten Industrie und Exportnation auf den Weltmeeren . Die Sicherheit des weltweiten Seeverkehres wird zunehmend durch Terrorismus , Piraterie , Waffenschmuggel , Menschenhandel beeinträchtigt . Die Deutsche Marine muß im Rahmen des Bündnisses seemilitärischen Beistand leisten um sichere Seewege zu gewährleisten .

Dem Seeräuber Klaus Störtebeker wurde vor 600 Jahre in Hamburg der Kopf abgeschlagen . 2012 wurde nach so langer Zeit wieder ein Seeräuberprozes in Hamburg verhandelt . Die 10 Seeräuber hatten ein Deutsches Schiff gekapert und 2. Millionen Lösegeld verlangt . Nach 105 Verhandlungstagen in zwei Jahren wurden sie verurteilt zu 2-7 Jahren Freiheitsstrafen . Kostenpunkt des überlangen Verfahrens für den Steuerzahler 3,6 Millionen . Das bekannstete Deutsche Schiff ist die Dreimastbark “ Gorch Fock „. Mit dem Traumschiff “ Deutschland “ aus der Fernsehserie sowie mit dem Kußmund der “ Aida “ erobern wir als Touristen heute die Weltmeere .Wir lernen dabei andere Länder und Kulturen kennen und besser verstehen . Aus unserer wechselvollen Geschichte aus den vergangenen Jahrzehnten haben wir gelernt für ein friedliches Zusammenleben der Völker untereinander .