„   Lusoria Rhenana  „   Vereinsausflug

„ Lusoria Rhenana „ Vereinsausflug

22. Mai 2017 Off By Webmaster

Der diesjährige Vereinsausflug des Segel Club Linkenheim führte in die antike Schifffahrt auf dem Rhein. Es galt mit der experimentelle Archäologie einen Bootskörper zu bewegen. Hierzu war die Oberarmmuskulatur einzusetzen für die Fortbewegung auf dem Wasser. Bei Ausschachtungsarbeiten 1981 in Mainz wurden spätrömische Schiffsreste gefunden. Die Hebung der Wracks erregte internationales Aufsehen. Die schiffstechnische Auswertung der Funde und der Bau eines Museum erfolgte in den späteren Jahren. Die Forschungsgeschichte am nassem Limes, des Rheines begann. Ein Höhepunkt ist der Nachbau an Hand der aufgefundenen Holzfragmente vor über 1.8oo Jahren. In der spätrömischen Zeit wurden die Boote zur Bekämpfung der Germaneneinfälle eingesetzt. Die Überfälle und der gehobene Schatz bei Neupotz sind aufgelistet in den Museums von Mainz, Köln und Trier.

So wurde im Jahre 2011 in Zusammenarbeit mit der Universität von Trier in Germersheim die „ Lusoria Rhenana „ nachgebaut. Der Bootskörper aus Eichenstämmen ist 18  Meter lang und 3 Meter breit und wird mit 22 Ruderern angetrieben. Bei günstigen Windverhältnissen kann ein Mast mit einem Segel gesetzt werden. Von der Uni Trier mit Sportstudenten und mit kräftigen Wassersportlern der Bundeswehr wurden Versuche durchgeführt. Heute kann das Boot  am Selzfeldsee in Neupotz zu Sonderfahrten gechartert werden.

Der Seefahrtsorientierte und Organisator Hans Nagel charterte das Boot  für den SCLH und erläuterte die Entstehungsgeschichte. Bei der Deutschen Marine dienen 10 Riemenkutter zur Ausbildung des Nachwuchses. An Bord des römischen Patrouillenbootes wurden von dem Tribun Herr Lehr die Kommandos und die Bedienung erläutert. Der synchrone Bewegungsablauf und der menschliche Leistungsfaktor sind ausschlaggebend für die Geschwindigkeit und Ausdauer des Einsatzes. Jetzt mussten sich die Frauen und Männer in die Riemen (Ruder) legen damit das Boot in Fahrt kommt. Während der Fahrt und in den Erholungspausen wurde etwas über die Geschichte der römischen Kultur am Rhein und über die Lebensweise unserer Vorfahren , den Germanen erzählt. Nach über 2 Stunden auf dem See wurde wieder am Stegplatz angelegt. Nach diesem körperlichen Einsatz war das Fischerheim in Neupotz der nächste Anlaufpunkt. Danach ein letzter Blick auf die „ Lusoria Rhenana „ und mit dem Fahrrad zurück zur Fähre. Nach kurzer Überfahrt über den Rhein war man wieder auf der rechten Flussseite im germanischem Bereich, unsere Heimat.  Im Clubhaus des SCLH am Rohrköpflesee erfolgte der Ausklang dieses denkwürdigen Vereinsausfluges in die altrömische und gemanische Zeit. HN