unsere Geschichte

 

Die Geschichte des Vereins

Der Anfang

1967 entschlossen sich vier junge Männer aus der Gemeinde Linkenheim, sich ein Segelboot selbst zu bauen. Für den Eigenbau wurde die nationale Korsarjolle ausgewählt.

Nachdem diese vier Segelboote erfolgreich – wenn auch etwas schwergewichtig – fertiggestellt waren, gründeten diese vier und drei weitere Segelfreunde am 9. März 1969 den Segel Club Linkenheim (SCLH) und ließen ihn mit Clubwappen beim Deutschen Seglerverband und im Vereinsregister eintragen.
Zwei Korsarjollen sind aus diesen Anfängen erhalten und segeln heute noch auf den Seen unserer Region.

Der Aufbau

Das erste Revier war der Baggersee Streitköpfle.

Nachdem die ersten Segelboote auf dem See erschienen, kamen weitere Interessenten mit ihren Booten zu dem Linkenheimer Verein – einem noch kleinen, kameradschaftlichen Kreis Gleichgesinnter.
Es wurde improvisiert und gebaut, zunächst ein Bootssteg und eine Slipanlage.
Die ersten Regatten wurden gesegelt.

Die Ausbildung

In den siebziger Jahren wurden zahlreiche Mitglieder sowie Gäste aus benachbarten Vereinen im Rahmen der Vereinsarbeit beim Segel Club Linkenheim ausgebildet.
So wurden die Voraussetzungen für einen geregelten Regattaablauf und für das Chartern von Yachten geschaffen.

Die Reviere

Eine Fahrt mit sieben Segelbooten und einem Motorboot 1972 zum Gardasee war der Beginn einer intensiven Reisetätigkeit zu fremden Revieren. Es folgten Reisen mit gecharterten Yachten nach Jugoslawien, in die Niederlande, an die Mittelmeerküsten Spaniens und Frankreichs sowie zu den Inseln Elba, Korsika, Malta und Sizilien.
Heute sind der Atlantik, die Karibik und Südostasien Reviere, die von unseren Mitgliedern auf Charteryachten oder an Bord von Dreimast-Rahseglern befahren werden.

Die Jugend

Durch glückliche Umstände kam es zu einer Zusammenarbeit mit dem Segel Club Linkenheim und der Grund- und Hauptschule Linkenheim, welche ‚Segeln‘ als Arbeitsgemeinschaft anbot.
Gemeinsam wurde der Unterricht mit Theorie in der Schule und Segelpraxis auf den von unseren Mitgliedern zur Verfügung gestellten Booten durchgeführt. Ein Freundeskreis der Schule stellte nach und nach die benötigte Ausrüstung zur Verfügung.

Höhepunkte der Ausbildung waren Jugendtörns in Holland und in Spanien.

Aus dieser Arbeitsgemeinschaft entwickelte sich die Jugendabteilung des SCLH.
Heute stehen für die Jugendarbeit vereinseigene Boote zur Verfügung.

Unser heutiges Domizil

1975 zog der Verein auf ein Gelände am Baggersee Rohrköpfle. Ein größerer, offenliegender See stand nun für die sportlichen Aktivitäten zur Verfügung.

1997 fand der Umzug auf das von der Gemeinde geplante und erschlossene Freizeitgelände am oberen Ende des Baggersees Rohrköpfle statt.

Hier steht das Vereinsheim mit Jugendräumen, das in sechsjähriger Bauzeit von den Mitgliedern hauptsächlich in Eigenarbeit errichtet wurde.

Ein weithin sichtbarer Leuchtturm – dem einzigen hier im Binnenland- zeigt dem Besucher den Weg zum Segel Club Linkenheim.

Aus den anfänglich kleineren Segeljollen ist eine stattliche Flotte von VARIANTA Segelyachten geworden. Der Segel Club Linkenheim ist heute im süddeutschen Raum einer der flottenstärksten Vereine dieser Bootsklasse. Ranglistenregatten mit großer auswärtiger Beteiligung sind seit Jahren ein sportlicher Höhepunkt in den Aktivitäten des Vereins.

 

weitere historische Momente:

3. Hafenfest bitte lesen Sie!!!!

Ein kleiner Rückblick in die Geschichte des Segel Clubs Linkenheim

Flyer Seite 1 Hafenfest 2009

55 Jahre Vereinsgeschichte
einige Gedanken dazu von
Gründungsmitglied und Ehrenmitglied Herbert Ferch

Zur Vereinsgeschichte des SCLH muss man nur mit offenen Augen über unser Vereinsgelände gehen.
Gemeinsam möchten wir das tun und ich beginne unseren
„virtuellen Rundgang“ am Eingang zu unserem Clubhaus:

Dort befindet sich der Bug meiner Segeljolle „Korsar“ und der Anfang unseres Vereins. In den 1960-er Jahren bauten sich vier junge Männer Segelboote vom Typ „Korsar“ und als sie fertig waren, brauchten sie Liegeplätze. Dies erreicht man am besten über einen Verein.

1969 erfolgte der Antrag. Am Clubhaus bestätigt der von mir entworfenen “Clubstander“ weit sichtbar unseren Segelverein SCLH

Wir gehen weiter auf unser Clubgelände Richtung Bootssteg.
Ein Bootssteg wurde gebraucht und zwar nicht am heutigen Baggersee, sondern am Streitköpfle-See. Dort mussten wir dreimal mit unserem Steg umziehen, genauer gesagt, wir wurden immer vertrieben,
und einmal sägte man unseren Steg, samt Booten, in drei Teile.
1975 mussten wir wieder mit dem Steg umziehen, jetzt an den Röhrköpfle-See an die Süd-West-Seite.

Wir gehen weiter auf unserem Gelände in Richtung „Gerätehütte“.
Sie diente an unserm neuen Platz als „offener Unterstand“ und wurde bei Regatten und Veranstaltung intensiv genutzt. Der Unterstand sollte durch die „Wabe Ferch“ – sechseckige Räume und überdachte Freiflächen – ergänzt werden. Doch dazu kam es nicht.

Anfang der 1990-er Jahre erhielten wir von der Gemeinde unser heutiges „Clubgelände“.
Ich denke noch heute an den spektakulären Umzug von „Unterstand“ und „Steg“ mittels einer Schute über den Rohrköpfle-See.
Endlich „nach über 20 Jahren waren wir angekommen und akzeptiert“.
Eine neue Ära begann.

Wir stellen uns jetzt vor, wir stehen mitten auf unserem Clubgelände, nur eine Wiese, die wir bebauen müssen.

Es begann ein Ideenwettbewerb:
Die einen wollten einen „Zweckbau“ abfällig „Schuhschachtel“,
die anderen ein „maritimes Gebäude“ provokativ „Villa am See“ genannt.
Beide Vorschläge polarisierten die Mitglieder.

Mit Unterstützung einer kleinen Gruppe legte ich einen Entwurf vor,
„Maritimes Gebäude“ mit der Option für einen „Leuchtturm“
Mein Entwurf wurde angenommen, die Baugenehmigung erfolgte 1993

Die Folge:
Es kam zu Austritten auf der einen Seite und einer nicht zu erwartenden Mitwirkung beim Bauen auf der anderen Seite. Mitglieder, Familie, Kinder, Freunde, Bekannte, ein großer intensiver Zusammenhalt,
alle schufteten bis 1999 das Clubhaus endlich eingeweiht werden konnte.

Zu erwähnen ist die großzügige, finanzielle Unterstützung der Gemeinde, sodass wir ohne Fremdkapital auskommen konnten.

Bei der Einweihungsfeier am 10. Juli 1999 durfte ich als Planfertiger den Festvortrag halten.
Ich zitiere daraus:
• Nicht nur ein Haus
sondern eine Begegnungsstätte mit maritimem Flair
• Unser „Leuchtturm“ ist zwar nicht so groß wie der „Eiffelturm“
• nicht so berühmt wie der „Turmbau zu Babel“ und bei weitem nicht so bekannt wie der „schiefe Turm von Pisa“ aber
er ist der einzige Leuchtturm in der Südregion von Deutschland

Jahre später stehen wir wieder, mitten auf unserem Clubgelände, und blicken in Richtung Clubhaus

Unser Clubhaus steht auf einem Plateau, vorne die Mole, darauf der Flaggenmast, dahinter das Clubhaus mit dem umlaufenden Balkon und dem Leuchtturm in den Farben vom “Roten Sand“,
dem Leuchtturm in der Wesermündung.

Da das parallel zur Straße verlaufende „Baufenster“ keinen ausreichenden Seeblick zuließ, habe ich die Hausfront so verändert, dass ein „dreieckiger Clubraum“ mit Blick zum See entstand.

Wir beenden unseren „virtuellen Rundgang“ und betreten den Clubraum im Gebäude
Der erste Blick fällt auf die Theke mit dem darüber liegenden „Schiffsrumpf mit Takelage“. Sehr eigenwillig im Clubraum ist auch der durch den Leuchtturm entstandene „Erker“, der als „Niedergang“ eines Schiffes ausgebaut wurde.

2016 habe ich eine „Stander-Galerie“ an der Seeseite im Clubraum angebracht. Sie soll den Seglern, die fremde Reviere bereisen, eine Möglichkeit bieten, ihre Erlebnisse an die heimischen Segler weiter zu geben. Dafür gibt es das „Stander-Buch“ mit den Berichten, das sich links neben dem Niedergang befindet.

Ein Blick aus dem Fenster zum Baggersee gibt den Weg frei
für die letzte wichtige Investition des SCLH, die „Krananlage“.
Dafür wurde 2010 der Antrag auf Genehmigung erstellt und die Anlage wurde, wie gewohnt, in „Eigenarbeit“ erstellt.

Heute gilt also: Das Geschaffene pflegen und erhalten

Am Schluss noch einiges aus meinem Seglerleben.
von 1968 bis 1988 etwa 20 Jahre segelte ich mit meiner Frau
den Eigenbau-Korsar „Sphinx“

Im Mai 1997 habe ich eine Varianta gekauft, trat sofort der „Varianta-Klassenvereinigung“ bei und knüpfte erste Kontakte zu den Seglern nach Mannheim auf der Dordrecht.
Interessant: Die ersten drei Varianta“s im SCLH hatten die Rumpffarben
weiß-blau-rot, also unsere Clubfarben. Ich wertete das als gutes Omen für eine positive Entwicklung unserer VARIANTA – Flotte.

In den Urlaubsmonaten von 1997 bis 2003 segelte ich und meine Frau mit der Varianta „Carpe Diem“ auf der Müritz, der Mecklenburger Seenplatte, den Brandenburger und Berlinern Gewässer.
Die Varianta ist ein faszinierendes Segelboot!
Ich habe mehrfach an Clubabenden darüber berichtet.

2004 kaufte ich den hochseetüchtigen Motorsegler „Finnclipper 29“ und lebe seither mit meiner Frau auf diesem Segelboot, der Grund weshalb wir nicht auf unserem Clubgelände zu sehen sind!

Im Clubraum erinnert ein Foto meines Motorseglers an mein nunmehr
20.-jähriges Leben auf dem Wasser.